Terminal vs GUI
Während ein ‘normaler’ Linux-Nutzer mit dem Terminal sehr gut umzugehen wissen muss, kommt ein Windows-Nutzer auch ohne Kenntnis von dessen Existenz aus.
Ich selbst nutze praktisch nur Windows. Die Gründe dafür sind sehr vielfältig, anfechtbar und oft unklar. Projekt Linux hatte ich bereits zwei Mal. Das erste Mal scheiterte es schnell, da es halt einfach nicht das gleiche wie Windows ist und es mein erster Versuch war. Beim zweiten Mal kam schon recht viel weiter und fing sogar an öfters die Ubuntu Distribution anstatt Windows zu starten. Dann installierte ich jedoch Windows neu – ja liebe Linux-Nutzer lacht ruhig – und der Bootloader war verschwunden. Seither habe ich mir die Mühe noch nicht gemacht, diesen wieder hervor zu zaubern.
Doch nicht nur unter Linux lässt sich mit einem Terminal arbeiten. Ich öffne desöfteren ein Terminalfenster und Windows um bestimmte Dinge in einer spezifischen Weise zu bearbeiten, als dies mein GUI Programm ermöglicht, oder weil das Programm halt kein GUI hat.
Oft hört man ja, dass Befehle im Terminal viel effizienter zum Handhaben sind, doch für jemanden der das bestimmte Programm noch nie genutzt hat, wird dies sicherlich nicht stimmen. Für eine solche Person ist es einfacher eine grafische Oberfläche mit Knöpfen und Bildern zu haben, welche direkt mit dessen Funktion angeschrieben sind, ja es ist dann sogar einfacher dieses Programm ohne Handbuch bis ins letzte Detail kennen zu lernen. Vielleicht wechselt der Nutzer dann aber nach einer gewissen Zeit zum Terminal, da er somit spezialisierte Befehle ausführen kann und mittlerweilen kennt er ja auch die Funktionen.
Es scheint somit dass ein GUI zu Beginn einfacher und effizienter zu handhaben sind, mit der Zeit, wenn man das Programm dann gut genug kennt, ein Wechsel aber oft neue und bessere Funktionalitäten freigibt, welche einem eine effizientere Nutzung des Programmes bietet.
Diese ‘These’ mag wohl auf einige Programme zu treffen, auf viele andere dann aber wieder nicht. Zum Beispiel gibt es Dinge, welche mit einem GUI in zwei Klicks erledigt werden können (auswählen einer Datei und Verarbeitungsknopf drücken), während man im Terminal ewigslang den Befehl mit den passenden Parametern in der richtigen Reihenfolge tippen muss (Befehl –verschiedene –Optionen ganzerDateiname).
Lange Rede kurzer Sinn. Es gibt auf beiden Seiten Pros und Contras.
Wenn ich jetzt zurück denke an das Übernehmen von den einzelnen Einstellungen und suchen nach Lösungen, bin ich sehr froh, dass das alles über ein einfach gestaltetes GUI möglich war. Man erhält mit einem Klick den Überblick der einzelnen Einstellungsmöglichkeiten und kann sich somit bequem durch die einzelnen Reiter hangeln, bis das gesuchte Objekt dargestellt wird.
Im Terminal hätte das ganz anders ausgesehen. Help; Befehl; Help; Befehl; Up; Help; Befehl; Show; Up; Help; usw. Und ich wäre erst in ein paar wenigen Kategorien gewesen. Klar gibt es Software, welche das Ganze besser darstellen, doch hier musste ich verwenden, was ich hatte und der SSH-Service funktioniert wirklich so.
Wenn es nun noch angegriffene Linux-Nutzer gibt, dann möcht ich noch ergänzen, dass gerade Ubuntu sich mehr und mehr zu einem GUI freundlichen Linux entwickelt, bei welchem man für die meisten Hardwarekombinationen keine Treiberhacks verwenden muss.
Ich mag grafische, vielseitige und fehlerfreie Konfigurationsseiten und überlasse euch, zumindest für den Moment noch, die mühsamen Spieleren mit weisser Schrift auf schwarzem Hintergrund. 😉
Geschrieben am 30.08.2011 von admin in Computer, Linux, Windows
Tags: Effizienz, GUI, Linux, Programme, Terminal, Ubuntu, Windows